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Eine Fantasy-Geschichte von Ingalein

Das goldene Wappen

Es war einmal ein trauriges einsames Mädchen namens Phantasia. Es lebte alleine in einem winzigen Teil eines großen Reiches.  Dieses Reich war sehr zerstritten und in vier Teile geteilt. Da war als erstes der Inselteil Meerasie, der an einem traumhaften türkisfarbenen Meer lag, der zweite Teil bestand aus einem großen tiefen Wald, mit dem Namen Waldadul. Der dritte Teil war eine Wüste, die den Namen Wüsteria trug. Der letzte Teil war das kleine namenlose Stück Land, auf dem Phantasia lebte. Einst hat mal ein mächtiger König mit seiner Frau und seinem Sohn das Reich regiert, doch diese waren auf plötzlich verschwunden gewesen und das Reich war geteilt.
Vor Phantasias Haus floss ein kleiner Bach und eines Tages machte sie  sich auf die Suche nach anderen Menschen und dabei hoffte sie, auf diesem Weg Freunde zu finden. Also setzte sie sich auf ein Floß und fuhr die Bachströmung hinauf. 
Nach einiger Zeit wurde aus dem Bach ein großer Fluss und ehe sich Phantasia versah, schwamm das Floß an einem hohen Berg vorbei und ganz oben stand ein weißer Turm, der in der Sonne nur so leuchtete. Phantasia war so fasziniert, dass sie sofort an Land ging und zu dem Turm hinauf kletterte.
Sobald Phantasia eingetreten war, musste sie eine lange Wendeltreppe empor steigen und es dauerte etwas an Zeit, bis sie oben war. Im obersten Raum war es ganz dunkel und nur eine weiße Marmortafel wurde von etwas Licht aus einer Deckenöffnung erhellt. Dort stand in silbernen Buchstaben geschrieben:

Berühre das Blaue,
erblicke das Goldene,
befreie das Grüne
und
du wirst Antworten erhalten!

Darunter blitzte ein eigroßer Saphir. Phantasia berührte diesen mit ihrer Hand und daraufhin erhob sich neben ihr ein Sockel aus dem Boden. Auf diesem Sockel stand eine goldene Öllampe. Als Phantasia diese in die Hand nahm, las sie darauf:

Lies diese Worte laut
und
dies bringt dich zur Antwort!

Dies tat Phantasia dann auch. Aus der Lampe begann langsam grüner Rauch zu steigen und aus diesem Rauch bildete sich langsam ein grüner Geist.
Dieser gähnte und sprach: „Guten Morgen! Da habe ich aber lange geschlafen und wieso bin ich eigentlich wach!? Aha, wer bist denn du?“ Phantasia antwortete überrascht, aber doch sicher: „ Mein Name ist Phantasia und ich bin auf der Suche nach Freunden.“
„ Leider kann ich deinen Wunsch jetzt nicht erfüllen, denn Freunde kann man nicht zaubern. Du kannst aber mir einen Wunsch erfüllen, dabei könnte auch dein Wunsch in Erfüllung gehen.“ erklärte der Geist und weihte Phantasia in seinen Plan ein: „ Wie du sicher mitbekommen hast, leben die Menschen in den drei großen Teilen dieses Landes im Streit und der König mit seiner Familie ist verschollen. Ich möchte dich bitten für mich drei Aufgaben zu erledigen, damit dieser sinnlose Streit ein Ende findet und der König wieder gefunden werden kann.“ „ Was muss ich denn machen und wohin muss ich gehen?“ fragte Phantasia aufgeregt. Und so erklärte der Geist ihr die erste Aufgabe und sagte anschließend: „ Denke daran, direkt nachdem du die Aufgabe erfüllt hast wieder hier her zu kommen und den Gegenstände, den du bekommst hier herauf zu mir zu bringen.“
So machte sich Phantasia daran, die erste Aufgabe zu erfüllen.
Dazu musste sie zu einem Schloss gehen, dass in dem Teil Wüsteria lag und um den ersten Gegenstand bitten.
Als Phantasia das Schloss erreicht hatte, trat sie in die Eingangshalle ein und rief laut:
„Im Auftrag des großen
Geistes, bitte ich darum mir
den Schlüssel zum Reich
des Prinzen zu geben!“

Da trat ein gelb gekleidetes Männlein hervor und fragte:

„ Das kann ich nicht, dafür brauche ich den Beweis für deine Treue!“

„Wie kann ich diesen Beweis bringen?“

fragte Phantasia.

„Nehme dieses goldene Medaillon und bringe mir das goldene Wappen! Und solltest du mich brauchen, rufe nur nach mir.“

Sagte das Männlein legte das Medaillon in die Mitte des Raumes und war verschwunden.
Darauf machte sie sich wieder auf zum weißen Turm, gab dem Geist das Medaillon und fragt wohin sie jetzt gehen sollte. Als nächstes musste Phantasia in ein Schloss, das in Meerasie auf einer Insel stand. Phantasie machte sich auf die Reise und setzte mit einem Boot zum Schloss über.
Auch in diesem Schloss musste sie sich in die Eingangshalle stellen und ihren Spruch rufen:

„Im Auftrag des großen
Geistes, bitte ich darum mir
den Schlüssel zum Reich
der Königin zu geben!“

Genau wie im ersten Schloss trat daraufhin ein Männlein auf sie zu. Dieses war diesmal aber blau gekleidet. Es fragte ebenfalls:

„ Das kann ich nicht, dafür brauche ich den Beweis für deine Treue!“

„Wie kann ich diesen Beweis bringen?“

fragte Phantasia auch diesmal.

„Nehme diese goldene Muschel und bringe mir das goldene Wappen! Und solltest du mich brauchen, rufe nur nach mir.“

Diesmal legte das Männlein die Muschel auch mitten in den Raum und verschwand. Phantasia nahm sich die Muschel  und kehrte zum weißen Turm zurück und gab dem Geist die Muschel. Dieser sagte ihr sie müsse noch in ein drittes Schloss gehen, dieses lag in Waldadul. Auch hier trat sie ein, sagte den Spruch und daraufhin kam das Männlein, diesmal in grün gekleidet und stellte die Bedingung wie die beiden Männlein zuvor auf. Doch hier wollte Phantasia den Schlüssel zum Reich des Königs. Alles war wie in den beiden Schlössern zuvor: Nachdem das Männlein gesprochen hatte legte es ein goldenes Blatt in die Mitte des Raumes und verschwand.
Sobald Phantasia mit dem goldenen Blatt im weißen Turm angekommen war und es zu den anderen goldenen Gegenständen legte,
passierte nichts und Phantasia fragte den Geist: „Was bedeutet das ich dachte dies seien alle Teile die ich brauche um das goldene Wappen zu bekommen?“ „Dies stimmt nicht ganz, du brauchst noch ein Teil.“ meinte der Geist: „Ein großes goldenes Herz das alle drei Teile umfasst. Doch weiß ich nicht woher du das bekommst. Gehe hinaus und lass dich von deinem Herzen führen so wirst du es finden, es kann aber auch sehr gefährlich werden.“
Phantasia trat aus dem Turm und schloss die Augen, als sie diese öffnete sah sie einen pechschwarzen  Vogel an sich vorbei fliegen der gerade laut schrie.
Da wusste sie, dass sie diesem Tier folgen musste.
Es war ein langer beschwerlicher Weg, denn der Vogel flog über Gebirge, Seen, und Schluchten hinweg und Phantasia wusste bald nicht mehr wo sie war.
Nach langer Wanderung stand sie vor einem riesengroßen Schloss, dies war aber total zerfallen und alles darum war verbrannt und schwarz und genau vor dieses Schloss setzte dich der Vogel und schrie.
Da wusste Phantasia das dies der Ort war wo das goldene Herz zu finden war.
Ganz leise und vorsichtig tat sie durch das große Tor ein. Innen drin konnte sie erst nichts sehen da dort kein Licht war doch langsam bemerkte sie ganz weit hinten in diesem Raum ein leichtes rotes
Flackern. Phantasia ging langsam darauf zu.
Als sie es fast erreicht hatte hörte sie ein lautes schrilles Lachen, erschreckt blickte sie sich nach allen Seiten um, doch konnte sie nichts sehen. Auf einmal hörte eine Stimme sagen:

„Wer das goldene Herz haben
möchte muss mich schon überlisten
und hereinlegen, denn ich
 gebe es nicht her!“

So überlegte Phantasia wie sie diesen Zauberer nur überlisten konnte, sie dachte und dachte nach, doch es viel ihr nichts ein.
Übermüdet schlief sie ein und fing an zu Träumen:

In diesem Traum ging es um eine kleine
Maus die sich an einer Katze vorbei schleichen
musste um nach draußen zu kommen.
Die Maus wendete einen Trick an, denn während die Katze schlief merkte sie nicht was um sie herum geschah. So konnte sich die Maus an der Katze vorbei schleichen ohne in Gefahr zu sein. Doch sie musste sich beeilen.

Phantasia schreckt hoch bevor sie das Ende vom Traum erleben konnte. Dabei kam sie auf eine Idee wie sie an das Herz kommen konnte.
Sobald sie richtig wach war merkte sie, dass das Schloss immer wieder erzitterte und von einem entsetzlichen Laut erfüllt war. Es hörte sich wie ein sehr, sehr lautes Schnarchen an.
Als Phantasia weiter ging, betrat sie eine große dunkle Halle und in der Mitte lag ein großer Zauberer und schlief, das ganze Schloss drohte unter dem Schnarchen einzustürzen.
Das einzige Licht in diesem kam aus einer kleinen Truhe, die der Zauberer in den Händen hielt.
So rief Phantasia leise aus:

„Im Auftrag des großen
Geistes, bitte ich darum mir
zur Hilfe zu kommen!“

Und da erschienen auch schon die drei kleinen Männlein in gelb, blau und grün. Der eine verschloss dem Zauberer die Augen, der andere verschloss die Ohren und der dritte lähmte den Zauberer. So konnte Phantasia sich die Truhe schnappen und nach draußen laufen.
Gerade verlies Phantasia das Schloss als es auch schon in sich zusammen fiel.
Mit Hilfe der drei Männlein erreichte Phantasia schnell den weißen Turm. Oben angekommen legte sie das Medaillon, die Muschel und das Blatt zu dem Herz in die Kiste und diese begannen auch gleich an zu schweben und langsam fügten sie sich zu einem Wappen zusammen. Doch Phantasia konnte es sich nicht ansehen, denn im gleichen Augenblick war alles in ein helles, warmes Licht getaucht. Es dauerte einige Minuten bis sie wieder etwas sehen konnte. Doch was sie sah verwunderte sie sehr. Die dunkle Halle, in der sie eben noch gestanden hatte, war verschwunden. Der Raum war zu einem Licht durchfluteter Raum mit vielen Fenstern geworden. Draußen konnte Phantasia eine herrliche Landschaft betrachten, das geteilte Reich von vorhin war zu einem farbenprächtigen und belebten Reich geworden.
Da hörte sie auf einmal Schritte hinter sich und als sie sich umdrehte sah sie den Prinzen, die Königin und den König und dieser sprach: „Durch dich konnten wir aus den Gegenständen befreit werden in die wir von dem bösen Zauberer verwandelt wurden. Ich danke dir sehr und ich verspreche dir, dass du nie wieder traurig und einsam bist. Und aus dieser Dankbarkeit gebe ich dir meinen Sohn zum Mann und du sollst immer zu meiner Familie gehören. Darüber hinaus benennen wir das neue Reich nach dir!“
Nachdem Phantasia sich etwas gefasst hatte trat sie an eins der Fenster und sah dass sich die Menschen draußen versammelt hatten und sich wieder sehr gut miteinander verstanden.
Das Land trug jetzt den Namen:

Phantasialand.

Phantasia lebte nun lange glücklich und zufrieden mit ihrem Prinzen in diesem Reich und hatte viele Freunde.
Sollten sie nicht gestorben sein dann leben sie dort noch immer glücklich und zufrieden miteinander.

*ENDE*


20. November 2005

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